Mit sieben richtigen Zahlen in der Klassenlotterie eine (1) Million Euro gewonnen!
„Ich werde erst einmal meiner Frau und mir ein schönes Haus bauen und unseren beiden Kindern jeweils eine schicke Eigentumswohnung kaufen…“ bla…bla..blubba.
So oder so ähnlich werden Wünsche und das Verlangen nach noch mehr Wohlstand suggeriert. Mit dem Titel des Beitrages „Plötzlich reich – und was dann?“ hatte die SKL-Lotterie plakativ auf einer Seite in der Zeitschrift „ADAC-Motorwelt“ geworben.
Hinweis:
Dieser Beitrag ist eine kritische Betrachtung zu den technischen Möglichkeiten eines Gewinnspiel-Veranstalters. Ich weise ganz klar darauf hin, dass jegliche Vermutung zu den technischen Möglichkeiten einer Manipulation der Gewinnzahlen, von mir bei keiner Klassen-Lotterie festgestellt wurde. Aus meiner Sicht sind die staatlichen Klassenlotterien selbstverständlich seriös.
Gut, ich wüsste auch sofort, was ich mit so einem Lotteriegewinn anfangen würde. Aber ganz ehrlich, um zu gewinnen müsste ich erst einmal Spielen 🙂
Post von der Klassenlotterie
Jedenfalls liest sich die Werbepost der Klassenlotterien – die ich des öfteren in meinen Briefkasten vor finde, recht vielversprechend. Mit wenig Einsatz z.B. nur 10,- bis 20,- Euro kann auch ich zu den glücklichen Lotterie-Gewinnern – den Lotterie-Millionären, gehören.
Ja, dachte ich,
dass wäre echt fantastisch. Will ich auch haben.
Ohne große Anstrengung selbst zum Millionär zu werden, ist schon ein Kindheitstraum. Mich würde sowieso nur der Hauptgewinn interessieren. Die unteren Gewinnklassen sind bei genauerer Betrachtung ja eh nur etwas bessere Trostpreise.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat es der Umschlag geschafft, dass ich ihn öffne und den Inhalt, den Werbebrief mal genauer anschaue.
Jede Menge Millionengewinne, Sofort-Renten, tägliche Ziehungen und vieles mehr. Alles schön garniert mit bunten Bildchen, farblich abgesetzten Rähmchen und lachenden Millionärs-Gewinnern.
Was mir sofort auffiel, war der Anmelde-Coupon mit der langen Losnummer. Hier soll man seine Anschrift, die Art des Lotterie-Gewinns – also Hauptgewinn als einmal Auszahlung oder als lebenslange Rente – und die Höhe des Spieleinsatzes eintragen.
Also im Prinzip: „Wie hätten Sie es gerne?“ Ja, und dann ab zum nächsten gelben Briefkasten. Das Porto zahlt natürlich der Empfänger, in dem Fall meine Klassenlotterie.
Dieses Anmelde-Prozedere ist übrigens bei allen Lotterielos-Anbietern ähnlich bzw. gleich. Voll kommend egal ob SKL, NKL, Aktion Mensch u.s.w. um nur mal ein paar Anbieter zu nennen, die alle in der Regel sehr aktiv ihre potenziellen Spieler mit großen Gewinnausschüttungen umwerben.
Der Spielschein – Das Glückslos
Aber genau mit dem Spielschein zur Teilnahme am Gewinnspiel habe ich so mein persönliches Problem bekommen! Warum?
Die Teilnahme am großen Millionengewinnspiel ist nur möglich, wenn eine Anmeldung zur Teilnahme ausgefüllt wird, wenn in dem Spielschein der Spielername und Anschrift eingetragen wurde. Das heißt im Klartext: Mit der dazu gehörigen Losnummer auf dem Spielschein sind Sie dann unzertrennlich verbunden und vom Lotterie-Veranstalter identifizierbar. Auch vor der Ziehung!
Na überlegen wir uns mal folgendes Szenario. Mal angenommen ein Lotterieveranstalter wäre unseriös. Er verspricht wie alle anderen Klassenlotterien traumhafte Lotteriegewinne in Millionenhöhe. Nur leider gehen die richtig hohen Gewinne nicht an die Mitspieler bzw. Losbesitzer. Die Hauptgewinne werden erst gar nicht vergeben. Sie meinen das wäre unmöglich?
Unseriöse Klassen-Lotterien?
In der heutigen Zeit wäre das manipulieren der Ziehung der Glückszahlen ohne Probleme möglich.
Nachdem sich ja alle Mitspieler beim Veranstalter mit einer persönlichen Losnummer und Anschrift angemeldet haben, ist dem Lotterie-Veranstalter jedes aktives Klassenlotterie-Los bekannt. Der unseriöse Lotterie-Veranstalter hat somit alle Informationen die er braucht.
Er könnte nun für die Ziehung der Glückszahlen den Zufallszahlen-Generator so einstellen, dass dieser Zufallszahlen-Generator, was ja auch nur ein Software gesteuertes Computer-Programm ist, alle aktiven Losnummern für die Hauptziehung – Hauptgewinne, Millionen-Gewinne etc. – ignoriert und nur passive Losnummern zieht, die keinen Mitspieler gehören. Das wäre jetzt der Extremfall.
Passive Lose sind Lose die noch am Bankschalter liegen oder sich als Beilage in einen der zahllosen Werbebriefe befinden. Also Lose, die noch keiner mit seiner Teilnahme aktiviert hat.
Also im Prinzip wäre ein Computerprogramm dazu in der Lage bei der täglichen und wöchentlichen Millionen Ziehung die aktiven Losnummern für Hauptgewinne, Bargeld, Traumhaus, Traumreise einfach zu ignorieren und die passenden Zahlenreihen zu generieren, welche gar keiner der Mitspieler hat. Quasi Lotteriegewinne für Los-Nummern die noch nicht vergeben sind, bleiben bei dem Veranstalter.
Wie gesagt: Genügend Spiellose, Spielscheine findet man z.B. an Bankschaltern oder eben manchmal im eigenen Briefkasten in Form eines Werbe-Anschreiben mit Losnummern-Coupon-Antrag.
So ein unseriöser Lotterie-Veranstalter könnte sogar den Hauptgewinn mittelst manipulierter Ziehungssoftware ganz gezielt einer bestimmten Person zuspielen. Denn schließlich weiß er ja, wem welche Losnummer gehört. Dann wäre die Aussage: „Alle Gewinne werden ausgespielt“ gar nicht gelogen.
Allerdings müsste dieser begünstigte Mitspieler ein überschneidungsfreies 1/1-Los bzw. Losnummer besitzen. Aber das dürfte letztendlich nicht das Problem sein, einmal 160 Euro oder mehr für ein Glücksspiel Los auszugeben, wenn man im Vorfeld weiß, dass man damit den Hauptgewinn macht. Kleiner Hinweis: Auf Grund der langen Losnummern gibt es in den unteren Gewinnklassen Überschneidungen mit anderen Losnummern. Was im Gewinnfall den Gewinn schmälern kann.
Die Klassenlotterie-Lose
Grundsätzlich werben die Klassenlotterien nur mit ihren Höchstgewinn. Nun ja, alles darunter ist auch eher bescheiden und klingt eher nach einem etwas besseren Taschengeld. Von richtigen Reichtum kann da nicht wirklich die Rede sein. Die Klassenlotterien heben auch die günstige Mitspiel-Gelegenheit hervor und die riesigen Chancen in Bezug auf die Millionengewinne.
Das ist in der Werbebranche allgemein üblich. Oft sieht man diese Art der Werbung auch bei Autoherstellern. Da wird ein Auto im Werbeprospekt schon mal gerne in Vollausstattung abgebildet und darunter ein Preis mit den Zusatz „Schon ab XY Euro“ Man macht dies, weil ein Auto im Preis Einstiegs-Segment, also in der Grundausstattung, meistens unattraktiv aussieht.
Genau so wird auch bei Lotterie-Veranstaltern gerne geworben. Die Millionen-Gewinne sind in Wahrheit nicht mit den Spieler freundlichen Mindesteinsatz zu realisieren. Bei den Mindesteinsatz von wenigen Euros im Monat erhält man kein ganzes Los der Klassenlotterie. Es gibt je nach Höhe des Spieleinsatzes noch viertel oder achtel Lose. Ja sogar sechzehntel Lose. Also entsprechend bei Gewinn muss man schauen, wie viel man denn vom Millionen-Gewinn noch mit anderen teilen muss.
Wer die Chance auf volle Millionen-Gewinne spielen möchte, der muss ein ganzes (1/1) Glückslos kaufen und das möglichst für ein ganzes Jahr. Dann sprechen wir aber nicht mehr von günstigen 10-20 Euro im Monat als Einsatz. Dann geht es schon richtig ins Geld. Mit dem hohen Spielgeld-Einsatz erhöhen Sie nicht Ihre Gewinnchancen. Nein, nur die Gewinnhöhe. Aber dazu muss es erst einmal kommen. Die Chance um in den Genuss eines Hauptgewinns zu kommen liegt etwa bei 1:10 Millionen.
Nun gut, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Aber grundsätzlich wäre mit heutiger Computertechnik und entsprechenden Softwareprogrammen eine unauffällige Manipulation des Spielverlaufs möglich.
Was mir nicht ganz verständlich ist, warum ein Lotterie-Los personifiziert werden muss. Ich meine, beim Lotto kauft man doch auch anonym den Lottoschein. Zumindest gibt es die Option dafür.
Allerdings mit der Abgabe des Lottoscheins sind die getippten Lottoreihen dem Spielveranstalter ebenso bekannt. Nur der Unterschied ist eben, dass die Ziehung der Lottozahlen auf rein mechanischen Weg, über eine durchsichtige Trommel und gefüllt mit physischen Lottokugeln, erfolgt.
Eine Manipulation der Lottozahlen per Computerprogramm wäre in dieser Situation nicht ganz so einfach.
Ganz im Gegensatz zu den Klassen-Lotterien. Die Ziehung der Gewinnzahlen erfolgt in der Regel nicht öffentlich und mit Hilfe eines Computerprogramms. Nun ja, was so über Jahre hinweg mit Softwaremanipulation möglich ist, hat man ja beim Dieselskandal gesehen.
Wer prüft die Software
der generierten Zufallszahlen?
Ja natürlich, wird der eine oder andere Leser nun sagen: „Der Notar und Ziehungsbeauftragte ist für den ordnungsgemäßen Ablauf und für die Auszahlung der Lotteriegewinne zuständig“.
So soll es sein. Aber wer hätte …
… den ADAC,
… einer NSA,
… einen Uli Hönes,
… einer FIFA,
… Autoindustrie (Dieselskandal)
… und vielen mehr
Dinge zugetraut bzw. für möglich gehalten? Das waren Ereignisse die noch vor gar nicht all zu langer Zeit erst ans Tageslicht kamen. Wer weiß, was da noch alles so kommt?
Hätten Sie es je für möglich gehalten, dass ein ADAC oder ein Uli Hönes für derart große Schlagzeilen sorgen würde. Hätten Sie je gedacht, dass ein Nachrichtendienst wie die NSA technisch bereits in der Lage war und immer noch ist, global Millionen von Verbindungsdaten pro Tag abzufangen bzw. zu filtern? Hätten Sie je gedacht, dass die deutsche Automobilindustrie ihre „Diesel-Kunden“ …
Ich will damit nur sagen, dass heute alles möglich sein kann.
Damit war mein Traum vom großen Lotteriegewinn geplatzt. Ich spare mir lieber mein Geld und spendiere diesen Sommer die eine oder andere Eiskugel einen Kind.
Damit mache ich auch Menschen glücklich und finanziere nicht das fürstliche Leben der Lotterie-Veranstalter. Das macht mich nämlich nicht glücklich.
Glücksspiel als Sucht
Wer sich dem Glücksspiel-Versprechen der Lotterie-Veranstalter irgendwie nicht entziehen kann. Also wenn Spielen zum Problem wird, dem empfehle ich aus eigenem Interesse an eine Einrichtung für Spielsüchtige zu wenden. Oder kennen Sie vielleicht jemanden, von dem Sie wissen das er/sie Spiel süchtig ist, helfen Sie!
Nur mit Hilfe anderer Menschen werden Glücksspiel gefährdete Menschen den nötigen Abstand zum Glücksspiel bekommen.
Ich weiß, dass Argumente wie: „Die Chance ist nur sehr, sehr, sehr gering eines Tages zu den Millionen-Gewinnern zu gehören“ oder „Am Ende gewinnt immer die Bank – der Spiele-Veranstalter“ einen Glücksspiel-Süchtigen kaum davon abhalten werden, weiter zu spielen.
Aber auch die Werbeversprechen der Lotterie-Veranstalter wie zum Beispiel: „Jeden Tag eine Million Euro zu gewinnen“, „Monatliche Sofort-Rente zu gewinnen“, „Traum-Häuser zu gewinnen“, „Traum-Reise gewinnen“ und „Jede Menge kleine Geldgewinne zu gewinnen“ haben bei einen Spielsüchtigen keinen großen Einfluss mehr. Einen Spielsüchtigen geht es mehr um das Gefühl einfach spielen zu müssen.
Wir die Nicht-Spielsüchtigen wissen alle, dass die von den Lotterie-Veranstaltern beworbene astronomische Zahl von Millionen-Gewinnen in der Realität nicht ankommt. Wäre dies so, würden alleine in Deutschland geschätzt jedes Jahr mehr als zwei Tausend (2000) neue Lotterie-Millionäre dazu kommen. Ganze Dörfer wären über Nacht mit Lotterie-Millionären überhäuft. Oh man! Man stelle sich das nur mal vor. Andererseits liegen die Gewinnchancen auf die Millionengewinne gerade Mal bei 1 : 10.000.000 Das widerum bedeutet, dass theoretisch ein (1) Millionengewinner auf 10.000.000 Mitspieler kommt. Wenn man bedenkt, dass in Deutschland rund 82.000.000 Einwohner leben. So dürften sich gerade einmal 8 Gewinner über ihre Millionengewinne freuen. Aber es spielen keine 82.000.000 Menschen.
Also kurz um, es ist und es bleibt ein Glücksspiel und am Ende Gewinn nur die Bank bzw. auch der Staat. Mit ein paar sehr wenigen Ausnahmen trifft es auch einen Spielteilnehmer der sich über einen Millionen-Gewinn echt freuen darf und somit auch zu den glücklichen Gewinnern gehört.
Also, ich wünsche allen viel, sehr viel Glück bei einem kleinen Einsatz einen großen Millionengewinn zu erzielen. Wenn Sie es geschafft haben, vielleicht melden Sie sich hier und berichten uns darüber. Dann gehören auch Sie zu einem kleinen elitären Kreis, die es mit minimalen Aufwand geschafft hat, Millionär zu werden. Würde mich freuen, Sie kennen zu lernen.
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